Deschampsia wibeliana wächst weltweit nur entlang der 142 Kilometer langen Gezeitenzone der Unter-Elbe zwischen der Staustufe unterhalb Geesthacht und der Mündung in die Nordsee,
wo sie zwei Mal am Tag von dem bei Flut in die Elbe hineinströmenden Nordsee-Wasser und dem dann rückgestauten Wasser der Elbe überspült wird.
Von dem Schlamm, den das Wasser der Elbe mitführt, sieht das eigentlich hellgrüne Gras an seinen Standorten schmutzig-graubraun aus. Das Gras blüht im Juni.
Bei seiner Beschreibung innerhalb der Gattung Aira gab ihr SONDER den Namen des fränkischen Botanikers WIBEL, weil dieser in seiner Flora der Gegend um Wertheim am Main ('Primitiae Florae Werthemensis', 1799)
bei der Beschreibung der Deschampsia cespitosa (als Aira cespitosa) in einer Fußnote auf Seite 118 auf die von dem Bremer Botaniker ALBRECHT WILHELM ROTH (1757-1834)
1789 in 'Tentamen Florae Germanicae' Band 2, 1 Seite 96 als Aira paludosa beschriebene ähnliche Art von der Unter-Elbe hingewiesen hatte.
Ich weiß nicht, warum der von ROTH zehn Jahre früher gewählte Name 'paludosa' keinen Bestand hatte.
Später wurden die genannten und weitere Arten als 'Deschampsia' von der Gattung Aira abgetrennt.
Zeichnungen des Blütenstands findet man auf Seite 2461 (= MMCDLXI = MMCCCCLXI) des Bandes 14 (quartum decimum) Faszikel 42 (= XLII) (1849)
und auf Seite 2522 (= MMDXXII) des Bandes 15 (quintum decimum) Faszikel 43 (= XLIII) (1852) der 'Flora Danica', deren voller Titel lautet:
'Icones plantarum sponte nascentium in regno Daniae et in ducatibus Slesvici, Holsatiae et Lauenburgiae ad illustrandum opus de iisdem plantis, regio jussu exarandum, Florae danicae nomine inscriptum'.
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